Mit diesem Blog möchte ich meine Gedanken zum Thema, Burn-Out, Depression und meinem Weg, heraus aus dieser Phase meines Lebens, teilen. Eventuell hilft dir mein Blog, wenn du selbst betroffen bist oder du jemanden kennst, der darunter leidet.
Ein weiteres Thema wird eventuell auch mein Tinnitus sein, denn dieser ist ständig da. Mal nervt er gewaltig, mal ist er verhalten und im Hintergrund. Weg ist er nie und nur der Schlaf, lässt ihn ebenfalls ruhen.
mein Weg, ist nur ein Weg
Ich weiß noch nicht, welche Inhalte ich teile und wie ich diesen Blog gestalten werde. Es wird (m)ein Weg sein, mit vielen Abzweigungen, noch bin ich mir unsicher, wo es lang geht oder welche Abzweigungen ich nehmen werde.
Liebe Leserin, lieber Leser, es würde mich wahnsinnig freuen, wenn du mir hier und da einen Kommentar, eine kleine Nachricht hinterlassen würdest, so weiß ich, dass du da bist und du mit mir gemeinsam ein Stück des Weges gehst.
die ersten Anzeichen
Es war im September 2021, mein Körper, machte nicht mehr so mit, wie ich es gerne gehabt hätte. Ich konnte nicht mehr sitzen, liegen noch stehen. Hin und wieder hatte ich schon mal Rückenschmerzen oder Verspannungen im Nacken, die sich dann über den Rücken ausgebreitet hatten. Die gingen meist aber auch wieder von alleine weg. Doch solche Rückenschmerzen kannte ich noch nicht.
Es war eine echte Einschränkung für mich. Zudem stand endlich mal wieder richtiger Urlaub an. Endlich mal wieder ausspannen und trotz der Beschränkungen, die die Covid-Pandemie mit sich brachte, wollte ich nach Hamburg. Eine komplette Woche mir was gutes tun. Die Stadt mit einem Freund erkunden, fotografieren und als Abschluss eine Fotomesse besuchen.
die Erholung blieb aus
Da die Aktivitäten, wie mein geplanter Besuch in Hamburg, Wandern zu gehen oder Rad zu fahren, ausfielen, fehlte mir der Ausgleich zum Alltag. Seit Jahren schon, arbeite ich im Home-Office. Irgendwie schien alles normal. Normal war auch schon, dass ich den Eindruck hatte, dass ich all das, was ich tun wollte nicht in einen Tag hinein passte.
Seit meinem 50. Geburtstag, besitze ich ein E-Piano und habe angefangen Klavierspielen zu lernen. Ein Kindheitstraum, seit meinem 12. Lebensjahr, soweit ich mich erinnere. Ich mag den Klang des Klaviers. Ich mag Musik. Auch wenn ich mich hier nicht auf eine besondere Stilrichtung festlegen mag. Von Klassik bis Hardrock ist von allem etwas dabei das mir gefällt.
Das Klavierspielen üben, das ich täglich tun wollte, war zum Beispiel etwas, was sich nicht in den Alltag integrieren lassen wollte. Spazieren gehen, Radfahren, Geocachen, Fotografieren, alles was mir Spaß und Freude bereitete, war etwas, das ständig unter all möglichen Ausreden ausfiel. Und so ging auch der Spaß und die Freude an all den Dingen verloren.
Ich war nur noch zu Hause. Und so war mir das Ausmaß der Einschränkungen durch Corona damals auch nicht so richtig bewusst geworden. Es gab keinen Unterschied für mich, zwischen dem „vor Corona“ und dem „jetzt – mit Corona“. Ich war ja eh zu Hause und der Kontakt zu Freunden und Bekannten war eh nicht mehr so groß. Jetzt war er sogar dank Vorschriften untersagt. Ich brauchte kein schlechtes Gewissen mehr haben.
kein richtiger Urlaub
2019 war das letzte Jahr, in dem ich „richtig“ Urlaub hatte. Allerdings, war das ein Urlaub ohne jegliche Erholung. Das „Wieso“ und „Warum“ möchte ich jetzt nicht erläutern. Nur so viel, es war ein sehr problembehafteter Urlaub, mit vielen Menschen, die mich sehr Enttäuscht haben.
Jetzt zwei Jahre später wollte ich endlich mal wieder was unternehmen und nicht nur zu Hause bleiben. Im Urlaub zu Hause zu bleiben, bedeutet meist, viel Vorhaben und nichts davon umsetzen. Neben der fehlenden Erholung bedeutet es für mich, sich darüber zu ärgern und Frust schieben, die Zeit im Urlaub nicht genutzt und nichts umgesetzt oder getan zu haben.
Doch in diesem Jahr gab es endlich mal wieder ein richtiges Vorhaben, eines das geplant war und mich aus dem Haus locken sollte. Leider musste ich Hamburg absagen und das, obwohl ich beim Chiropraktor war, der mein Becken wieder ins Gleichgewicht geschoben hatte und es meinem Rücken allmählich besser ging. Hamburg würde bedeuten, den ganzen Tag, mit einem schweren Fotorucksack, durch die Straßen zu laufen, doch so recht war mein Rücken noch nicht in Ordnung.
weitere Symptome
So fiel auch der Urlaub 2021 aus und ich blieb wieder einmal mehr zu Hause. Als es dann wieder hieß, ran an die Arbeit, es war mittlerweile gut fünf Wochen her, dass ich meinen Arbeitsplatz verlassen hatte, dank Krankschreibung und Urlaub, konnte ich mich nicht mehr konzentrieren und mein Kopf brummte andauernd. Es gelang mir nicht mehr meine Arbeit zu priorisieren, zu strukturieren, ich hatte Angst etwas falsch oder gar größere Fehler zu machen. Nach fünf Wochen war der Wust an E-Mails und Aufgaben über mich hereingebrochen wie eine Lawine.
Ich bemerkte auch, dass mein Tinnitus immer lauter und prominenter wurde. Zudem hatte ich mittlerweile nicht nur Schwierigkeiten einzuschlafen, sondern war in der Nacht sehr unruhig, wachte mehrfach auf und konnte dann wieder schlecht einschlafen. Für mich war es bislang normal, dass wenn ich zu Bett ging, ich schon eingeschlafen war bevor mein Kopf überhaupt das Kissen berührte. Selbst ein Gewitter in der Nacht konnte sonst meinen Schlaf nicht trüben.
mein Glück
Als ich meinem Chef von meiner Situation erzählte, zog er die Reißleine und schickte mich zum Doktor. Ich wollte noch schnell und wenigstens das, was ich gerade tat, zu Ende bringen, doch mein Chef bestand darauf sofort den Stecker zu ziehen und zu gehen.
Mein Glück, ist es wohl in diesem Moment gewesen, einen so tollen und verständnisvollen Chef zu haben. Er hat wahrscheinlich schon gewusst oder geahnt, was mit mir los war. Für mich jedoch begann erst jetzt der Weg, zu erkennen was mit mir los ist, was mir fehlte und was die Ursache zu sein schien.